Mandant
Branche
Consulting
Beschäftigte
ca. 50
Das Management in London trennt sich vom deutschen Geschäftsführer. Er ist zugleich Gründer der Gesellschaft, die die Gruppe einige Jahre zuvor übernommen hat. Die Gesellschaft ist weder organisatorisch noch kulturell integriert. Sie verfügt über vier Standorte in Deutschland mit insgesamt 50 Mitarbeitenden. Jeder Standort wird von einem Managing Partner geführt und verfolgt ein eigenes Geschäftsmodell. Die Standorte arbeiten nicht integriert zusammen, es gibt keine gemeinsamen Kunden. Hauptmandate sind klassische Presse- und Medienarbeit für Investmentgesellschaften und allgemeine PR und Krisenkommunikation insbesondere im Auftrag von Versicherungen. Es existiert kein zeitgemäßes Agenturabrechnungssystem, das Clipping von Presseartikeln erfolgt durch studentische Mitarbeiter. Zwei der vier Standorte arbeiten nicht kostendeckend, unter dem Strich erwirtschaftet das Unternehmen bei rund 4 Millionen Euro Umsatz einen negativen Deckungsbeitrag.
Aufgabe des Interim Managers, der als Geschäftsführer in die Gesellschaft eintritt, ist es mit dem verbliebenen Führungsteam eine neue Strategie und ein zukunftsfähiges Geschäftsmodell für das Unternehmen zu erarbeiten. Nachdem jedoch mit dem Gründer innerhalb von wenigen Wochen vier der fünf Managing Partner sowie weitere Seniorberater das Unternehmen verlassen, ist der ursprüngliche Auftrag obsolet. Das Unternehmen ist in seiner Existenz bedroht. Es ist ein Sanierungsfall.
- Schließung von zwei Standorten, Verlegung des Unternehmenssitzes
- Betriebsbedingte Kündigung von insgesamt 15 Mitarbeitenden
- Einführung eines neuen Agenturabrechnungs- und Personalverwaltungssystems mit dem Ziel, die deutsche Gesellschaft stärker in die Gruppe zu integrieren und Synergien zu heben
- Gezielter Aufbau neuer Kompetenzen an den verbliebenen Standorten, engere Vernetzung mit den Standorten in London und Brüssel
Durch die eingeleiteten Restrukturierungsmaßnahmen konnte der Interim Manager die Kosten innerhalb von wenigen Wochen von rund 4 Millionen auf knapp 2 Millionen Euro mehr als halbieren und an den geschrumpften Geschäftsumfang anpassen. Der Integrationsgrad ist gestiegen, es werden erste Kundenmandate gemeinsam mit den Standorten in Brüssel und London entwickelt. Die Liquidität ist gesichert. Die Gesellschaft wird nach 10 Monaten an einen neuen Geschäftsführer mit einschlägiger Expertise im Kerngeschäft Finanzkommunikation übergeben.
Mithilfe der harten Sanierung, der stärkeren Integration in die Gruppe und des Recruiting eines Geschäftsführers mit entsprechender Expertise hat die Gesellschaft eine realistische Fortführungschance bekommen.