3. Juli 2019 // Unternehmenskommunikation

7 Goldene Regeln misslungener Kommunikation

von Martin Gosen

Wie Veränderungsprojekte garantiert scheitern

  1. Streuen Sie im Vorfeld gezielt Gerüchte! Auf diese Weise beugen Sie Überraschungen vor.
  2. Vermeiden Sie es, Führungskräfte einzubeziehen! Das erzeugt lediglich unnötiges Herrschaftswissen.
  3. Informieren Sie die Mitarbeiter immer zuletzt! Nutzen Sie die Presse, um vorab wichtige Fakten mitzuteilen!
  4. Sagen Sie möglichst wenig! Zu viele Informationen lenken nur ab.
  5. Bleiben Sie vage! Details verunsichern nur.
  6. Beantworten Sie keine Fragen! Das schadet Ihrer Autorität.
  7. Verbitten Sie sich Kritik und Widerworte! Querulanten fliegen zuerst.

Was kosten Veränderungsprojekte?

Was brauchen also erfolgreiche Projekte?

  1. Einen klugen Kommunikationsplan
  2. Eine gute Geschichte
  3. Vorbereitete Führungskräfte

1. Was heißt hier kluger Kommunikationsplan?

Beispiele für geplante Kommunikation:

  • Entwicklung von Storyline und Kernbotschaften
  • Steuerung der Projektkommunikation – gemeinsam mit PL/PMO
  • Aufbereitung von Materialien für persönliche Kommunikation der Führungskräfte – Talking Points, Präsentationen, Q&A
  • Schulung von Führungskräften
  • Interne Kommunikation: Newsletter, Informationsveranstaltungen, Intranet, FAQ u.s.w.
  • Externe Kommunikation für (Fach-)Presse, Kunden, Investoren, Partner, Lieferanten – möglichst für alle Stakeholder
  • Evaluation und Nachsteuerung – Kommentare, Fragen, Kritik, Anregungen u.s.w.

Wichtig dabei sind Konsistenz und Timing.

2. Was macht eine gute Geschichte aus?

Inhalt einer Change Story

  • Notwendigkeit und Dringlichkeit: Warum müssen wir etwas ändern?
  • Ziel: Was wollen wir erreichen?
  • Gegenstand: Was müssen wir ändern?
  • Strategie: Wie gehen wir vor?
  • Auswirkungen: Was bedeutet das für wen?
  • Verantwortung: Wer macht was?
  • Perspektiven: Was kommt danach?

3. Warum sind Führungskräfte so wichtig?

Führungskräften kommt in Transformationen eine Schlüsselrolle zu. Dabei geraten sie selbst unter einen enormen psychischen Druck. Denn einerseits sollen sie die Dringlichkeit und Notwendigkeit des Wandels vermitteln und ihn durchsetzen. Andererseits sollen sie den Mitarbeitenden in einer Situation, die von großer Unsicherheit und Zukunftsängsten geprägt ist, Orientierung, Unterstützung und Zuversicht geben – wobei sie sich selbst die gleichen Fragen stellen und sie die gleichen Zweifel quälen. 

Führungskräfte sind die eigentlichen Helden jedes gelungenen Wandels. Sie sollten daher auch wie potenzielle Helden betrachtet und entsprechend vorbereitet werden.

Fazit

  1. Menschen zu überzeugen, ist eine Frage der Glaubwürdigkeit. Und Glaubwürdigkeit ist eine Frage der Haltung.
  2. Kommunikation ist ein obligatorisches Teilprojekt jedes (größeren) Projektes.
  3. Jede tiefergreifende Veränderung braucht eine inspirierende Vision und eine konsistente Geschichte.
  4. Die rechtzeitige Einbindung und umfassende Unterstützung der Führungskräfte in ihren Kommunikationsaufgaben ist entscheidend für den Erfolg.
  5. Vor allem in Fällen, in denen Arbeitnehmervertreter involviert werden müssen, gilt: Timing ist alles!
  6. Antizipieren Sie mögliche Fragen und holen Sie gezielt Feedback ein! Denn Kritik ist ein Geschenk. Sie zeigt Ihnen, wo Sie nachjustieren müssen.
  7. Hüten Sie sich davor, auch den Letzten überzeugen zu wollen.
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