Public Affairs in der Finanzwirtschaft

Public Affairs in der Finanzwirtschaft

Handlungsspielraum erweitern

Ausgangssituation: Ein großes öffentliches Kreditinstitut möchte die Konzentration im Bankensektor mittelfristig nutzen, um durch Verschmelzung bzw. Akquisition weiter zu wachsen. Die kommunal- und landespolitische Landschaft ist jedoch vor allem geprägt von Egoismen und Machtkämpfen. Die Unterstützung gerade für komplexe Verschmelzungen über kommunale bzw. Landesgrenzen hinweg zu erhalten, ist daher häufig weniger eine Frage überzeugender ökonomischer Konzepte. Sie hängt vielmehr ab von vorausschauendem Beziehungsmanagement und kluger politischer Kommunikation. Bislang wird die Kommunikation zu politischen Entscheidungsträgern im Rahmen der Gremienbetreuung vom Vorstandsreferat verantwortet. Der Vorstandsvorsitzende beauftragt den Interim Manager mit der Entwicklung und Umsetzung einer Public-Affairs-Strategie.

Politisches Monitoring als Grundlage

Umsetzung: Für die politische Kommunikation genügt es nicht, relevante Stakeholder und Meinungsführer in den jeweiligen Umfeldern zu identifizieren. Man muss auch ihre Interessen, ihr Handeln und ihre öffentlichen Äußerungen zu deuten wissen, um seinerseits eine erfolgreiche Strategie zu entwickeln und umzusetzen. Zunächst baut der Interim bzw. Public Affairs Manager daher auf der Basis eines effizienten Mediensettings ein politisches Monitoring auf Landes- und Bundesebene auf. Die Berichterstattung in TV, Hörfunk, Print, Online und Sozialen Medien wird im Hinblick auf Branchenentwicklungen, den Wettbewerb sowie das politisch-regulatorische Umfeld dokumentiert und analysiert. Ergänzt werden die Analysen durch Hintergrundgespräche mit Medienvertretern, Referenten und Politikern.

Systematisches Kontakt- und Issue Management

Die wichtigsten Stakeholder und Meinungsführer werden auf der Grundlage der so gewonnen Informationen segmentiert sowie als (potenzielle) Unterstützer, Gegner oder neutrale Beobachter verortet. Anschließend entwickelt der Interim bzw. Public Affairs Manager ein Kontaktmanagement-Programm. Die Erkenntnisse werden analysiert und fließen in ein Issue Management ein, das die wichtigsten Themen laufend analysiert und Empfehlungen zu eigenen Handlungsoptionen entwickelt. Auf diese Weise wird aus dem politischen Monitoring eine Art Frühwarn-System, das bedeutende Entwicklungen interpretiert und antizipiert sowie mithilfe einer vorausschauenden politischen Strategie auch beeinflussen hilft. Schließlich wird durch ergänzende Kommunikationsmaßnahmen im politischen Umfeld, wie zum Beispiel offene Briefe, Newsletter, Kamingespräche, Politikfrühstücke, parlamentarische Abende, die Reputation des Instituts in den relevanten Kreisen erhöht sowie Verständnis für das Anliegen erzeugt.

Argumente setzen und Kooperationen anbahnen

Ergebnisse: Die Bank kann mithilfe einiger kluger, inhaltlich geprägter Veranstaltungen und Maßnahmen ihre Sichtbarkeit und ihre Reputation im verbands- als auch im landespolitischen Raum signifikant erhöhen. Begleitend dazu kann der Vorstand bei zahlreichen Gesprächen mit relevanten Stakeholdern und Entscheidungsträgern seine Argumente für sinnvolle Kooperationen und Konzentrationen im Sektor setzen. Im Ergebnis kann das Institut verschiedene Kooperationsprojekte anbahnen und so seinen Handlungsspielraum und seine strategischen Optionen deutlich erweitern. In mehreren Fällen führen diese Kooperationen zur Verschmelzung von Unternehmensteilen, in einem Fall sogar zur vollständigen Übernahme eines kleineren Instituts.

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